
Allgemeine Informationen über Orchideen

Immer wieder bekomme ich mit, dass Freundinnen oder Bekannte wunderschöne Orchideen geschenkt bekommen. Doch dann, einige Wochen oder Monate später zeigt sich ein trauriges Bild: Die Orchidee ist verblüht, die Blätter hängen schlapp herunter. „Obwohl ich sie so viel gieße!“, höre ich dann immer wieder. Und mir blutet das Herz, wenn die einst so schöne Orchidee im Biomüll landet.
Dabei ist die Pflege von Orchideen gar nicht so schwer. Auf diesen Seiten findest du grundlegende Tipps, die auf meinen persönlichen Erfahrungen beruhen.
Viele denken bei Orchideen automatisch an die schönen Phalaenopsis, die es oft sogar im Supermarkt zu kaufen gibt. Doch Orchideen sind so viel mehr. Orchideen kommen auf allen Kontinenten (außer der Antarktis) vor, die meisten Arten wachsen in tropischen und subtropischen Gegenden. Aber auch bei uns in Deutschland gibt es heimische Orchideen, so zum Beispiel den Gelben Frauenschuh (Cypripedium calceolus) und viele weitere Arten.
Ihre Herkunft gibt vor, welche Bedingungen Orchideen für ein gutes Wachstum brauchen, das betrifft das Substrat, den Standort (Helligkeit /direkte Sonne), die Temperatur und den Gießrhythmus.
Eines trifft aber auf fast alle mir bekannten Arten zu: Sie sind Schwachzehrer. Das bedeutet: Weniger ist mehr. Wenig Wasser (vor allem keine Staunässe) und wenig Dünger.
Warum? Die meisten Orchideen wachsen in der Natur epiphytisch, das heißt, sie sitzen auf einem Ast oder in einer Astgabel eines Baumes, ohne diesen in irgendeiner Weise zu schädigen. Ihre Wurzeln nutzen den Baum nur zum Festhalten. Ihre einzige Nahrung kommt mit dem Regenwasser und dem „Dreck“, der sich an der Baumrinde sammelt. Ihre Wurzeln trocknen also regelmäßig vollkommen ab und bekommen viel frische Luft. Daher vertragen sie keine normale Blumenerde, ihre Wurzeln würden darin verfaulen. Dazu aber mehr unter „Umtopfen“.
Epiphyten kommen in den verschiedensten Klimazonen vor. Zum Beispiel pflege ich einige Pleurothallis-Arten, die in Mittel- und Südamerika in dauerfeuchten Wäldern auf Bäumen wachsen. Sie haben keine Speicherorgane, ihre Wurzeln sind teilweise dünner als ein Millimeter. Sie vertragen somit keine Trockenheit und bevorzugen eine hohe Luftfeuchtigkeit.
Die beliebten Phalaenopsis dagegen sind in Südostasien heimisch. Ihre fleischigen Blätter und dicken Wurzeln können bedingt Wasser speichern. Daher macht es ihnen nichts aus, für kurze Zeit trocken zu stehen.
Aber auch terrestrisch (im Boden) wachsende Orchideen wie Frauenschuhe sind im Grunde anspruchslos. Sie vertragen mehr Feuchtigkeit im Substrat als Epiphyten, das bei ihnen nie komplett austrocknen sollte. Auch muss ihr Substrat nicht so grob und luftdurchlässig wie bei Epiphyten sein. Viele Arten wachsen im Schatten großer Bäume, weshalb sie auch keine direkte Sonne brauchen (und auch nicht gut vertragen).
Man kann somit keine allgemein gültigen Pflegetipps für Orchideen geben. Schau also gerne bei den nachfolgenden Seiten rein und finde individuelle Tipps für verschiedene Orchideenarten!

Viel Erfolg bei der Orchideenpflege! Wenn du weitere Fragen hast, stehe ich dir gerne zur Verfügung.

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