Monopodial:

• Definition: Monopodial wachsende Orchideen haben einen einheitlichen Spross, der an der Spitze weiterwächst. Diese Orchideenarten nutzen ihre Blätter und/oder Wurzeln als Speicherorgane. 
• Beispiele:  Phalaenopsis-Orchideen, Vanda
• Vorteile: Die Hauptachse ist stabil und dient als tragendes Element. Die Orchidee muss seltener umgetopft werden. Aber: stirbt der Haupttrieb ab, ist die ganze Pflanze nicht mehr zu retten.
• zu beachten: Bei älteren Phalaenopsis kann beobachten, dass sie mit der Zeit eine Art Stamm entwickeln. Wem das nicht gefällt, kann beim nächsten Umtopfen – sofern die Pflanze reichlich gesunde Wurzeln im oberen Bereich hat – den Stamm unten einkürzen. Dies sollte mit einer robusten Gartenschere erfolgen. Dann kann man eventuelle Luftwurzeln gut im Topf unterbringen.

Sympodial:

• Definition: Sympodial wachsende Orchideen haben einen horizontalen, kriechenden Spross, aus dem sich neue Triebe aufrecht entwickeln. Diese Triebe können verdicken und so sogenannte Pseudobulben (Scheinzwiebeln) bilden, die als Wasserspeicher dienen.
  
• Beispiele: Dendrobium, Frauenschuh-Orchideen, Oncidium, Cattleya
  
• Vorteile: Die Seitentriebe können flexibel und adaptativ sein, was bei Umwelteinflüssen von Vorteil sein kann. In der Natur klettern die neuen Triebe von Epiphyten den von ihnen besiedelten Stamm entlang und können neue Nahrungsquellen erschließen.
  
• zu beachten: Orchideen wie Dendrobium bilden aus der Basis neue Pseudobulben, die irgendwann den Topfrand erreichen. Spätestens jetzt muss umgetopft werden. Alte Pseudobulben dienen weiterhin als Wasser- und Nahrungsspeicher und sollten erst abgeschnitten werden, wenn sie absterben. Gerade bei Dendrobium bilden sich auch oft Blüten an alten Pseudobulben, ein weiterer Grund, sie stehen zu lassen!
  
  Frauenschuhe dagegen bilden keine Pseudobulben, jedoch neue Triebe direkt neben den alten. Neue Blütenstängel wachsen aus der Mitte der neuen Triebe. Beim Umtopfen können alte, braun verfärbte Triebe vorsichtig an der Basis abgetrennt werden.

Pseudobulben:

Pseudobulben (aus dem Lateinischen: bulbus = Zwiebel) sind verdickte, speichernde Sprossachsen, die bei sympodial wachsenden Orchideen vorkommen. Sie dienen dazu, Wasser und Nährstoffe zu speichern, was besonders in trockenen Zeiten hilfreich ist. Man kann sie sich wie kleine „Wasserspeicher“ vorstellen, die der Pflanze helfen, zu überleben.