Orchideen tauchen statt gießen

Statt Orchideen zu gießen, kann man sie für eine optimale Wasserversorgung auch tauchen. Das kostet zwar etwas Zeit, lohnt sich aber. Hier mehr dazu.

Orchideen, insbesondere Epiphyten, sollen erst gewässert werden, wenn das Substrat relativ trocken ist. Dann jedoch kann das Substrat, meistens Rindenstücke, beim Gießen das Wasser nicht aufnehmen, es fließt hindurch und kommt bei den Abflusslöchern wieder heraus.

Daher nehme ich mir schon seit Jahren die Zeit, meine Orchideen zu tauchen statt zu gießen. Dies hat den Vorteil, dass das gesamte Substrat und auch alle Wurzeln mit Wasser benetzt werden und sich mit Wasser vollsaugen können.

Dazu füllt man den Übertopf mit der Orchidee darin bis oben mit Wasser auf und gießt es nach ein paar Minuten (je nach vorheriger Trockenheit des Substrats) wieder aus. Wichtig ist, dass kein Restwasser im Topf bleibt, insbesondere wenn man einen normalen und keinen extra hohen Orchideenübertopf hat.

Optimaler Weise hat man weiches Wasser, zum Beispiel Regenwasser, zur Verfügung. Ich verwende für meine Phalaenopsis und Frauenschuhe meistens unser leider recht hartes Leitungswasser, was sie relativ gut vertragen. Ab und zu nehme ich Regenwasser, dass ich mit Orchideendünger versetzt in einen Kübel fülle und tauche die Orchideen darin.

Für alle anderen Orchideen verwende ich nur Regenwasser, das regelmäßig aufgedüngt wird. Wer kein Regenwasser und kein weiches Leitungswasser zur Verfügung hat, kann Osmosewasser oder destilliertes Wasser nehmen, das ist allerdings recht teuer.

Es gibt auch die Empfehlung, das Wasser vom Wäschetrockner zu verwenden. Dieses ist wie destilliertes Wasser und somit weich. Ob allerdings noch Waschmittelreste enthalten sind, weiß ich nicht. Daher habe ich es noch nicht ausprobiert und kann hierzu somit keine Empfehlung geben.

Auch wenn das Tauchen zeitaufwändig ist, überwiegen die Vorteile, wie ich finde. Durch das Tauchen wird das gesamte Substrat inklusive Wurzeln gewässert. Dadurch trocknet das Substrat nicht so schnell aus und, ganz wichtig: es wird ein gleichmäßiges Wurzelwachstum gefördert. Ein weiterer Vorteil ist, dass man sich für die einzelne Pflanze Zeit nimmt und eher Schädlinge entdeckt – oder im Positiven: neue Blütenansätze!

Substrat und Wurzeln sind gleichmäßig durchfeuchtet

Mein sonntägliches Tauch-Ritual

Jeden Sonntag tauche ich alle meine getopften und aufgebundenen Orchideen. So sieht es dann in meiner Küche aus, wenn meine Hübschen baden:

Nach dem Ausgießen lasse ich auf einem alten Handtuch überschüssiges Wasser ablaufen, bevor sie wieder an ihren Platz kommen:

Und so sieht mein Orchideenfenster vor bzw. nach dem Tauchen aus:

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